Donnerstag, 31. Dezember 2015

Auf, auf ins neue Jahr!

Viele meiner Blogkollegen und -kolleginnen schreiben ihre Jahresrückblicke.

So schreibt Rebekka zum Beispiel über ihr Quilt-Jahr , Ursula Maria schreibt auch wie es ihr, im noch andauernden, Jahr ergangen ist.

Aber ich habe keine Lust einen Jahresrückblick zu schreiben. Und deshalb wird das jetzt hier jetzt mal 'ne ganz kurze Nummer. 

Ein neues, unbeflecktes Jahr liegt vor mir, vor uns, und darauf freue ich mich einfach! 

Motto des Jahres 2016: jeden Tag und das Leben genießen!

Meine Mandras für die nächsten 366 Tage stehen bereits fest ....

gestern auf nen Umschlag gekrizzelt, heute schon im Internetz... na wenn das mal keine Karriere ist :-)




Aber ein paar Worte muss ich doch noch an meinen Herrn Gemahl richten.





Freitag, 4. Dezember 2015

Es adventelt sehr...




... überall auf den Tannenspitzen, 

                                                  sah ich goldene Lichtlein blitzen...




*sing my song*

Aber wer ist nicht davon betroffen, jetzt in der Adventszeit?
Man wünscht sich einen schönen Advent, einen ruhigen Advent, besinnlich soll er auch sein und nicht zu vergessen, man schenkt sich einen


Adventskalender!

Ab einem bestimmten Alter ist das nicht mehr so Gang und Gäbe aber irgendwann holt einen das wieder ein. Man vermisst das Gefühl, sich täglich über diese Kleinigkeiten freuen zu dürfen/können. 

So kam es bei mir dazu, dass ich mir nun schon im zweiten Jahr die Einzelteile für meinen Adventskalender in der Ravelrygruppe "Wünsch-dir-was" wünschte.

Meinen Wunsch stellte ich bereits im November aber das war wohl noch zu früh, deshalb wiederholte ich ihn noch mal. Und heute kamen soooo viele Päckchen bei mir an! 

Aber ich sortiere mal meine Gedanken .... Mohomentchen..... 



Vorgestern war ein richtiger Scheißtag!
Ich hatte "et ärm Dier" ! Neben all den doofen Schmerzen und der ständigen Heulerei (wie ich das hasse!) entwickelte ich nun schon seit ein paar Tagen, eine starke Abneigung gegen die Einnahme der Tablettenchemo an sich. Das tut meinem objektiven Wohlbefinden nicht gut! Das ist mir bewusst. Deshalb hatte ich mir das als Thema meiner "begleitenden Psychotherapie" vorgenommen. Meine Therapie findet immer donnerstags um 14 Uhr statt. Wie das nun mal so ist, dauert sie 50 Minuten und man muss pünktlich sein. Jedes zu spät kommen wird auf meine Therapiezeit angerechnet.

Gestern morgen war ich, wie meistens, um 10 Uhr wach, frühstückte, nahm angewidert die Pillen und machte mich (warum auch immer) zu spät auf den Weg. Mit 10 Minuten Verspätung kam ich an, fand einen Parkplatz. 
Beim einparken traf mein Blick die Oma auf dem Gehweg, die so schwerfällig ging. Dann sah sie mich an, und wir lächelten. 
Als ich den Parkschein zog, war sie auch dort angekommen und fing gleich an zu reden... sie wäre grad da bei der Sparkasse  gewesen und hätte ihr Essen bezahlt und jetzt müsse sie zum Hospital, um 15 Uhr sei ihr Termin... die hätten ihr schon ein Taxi bestellen wollen aber sie wolle es selber probieren... 
Da ich gerade letzte Woche diese Strecke zu Fuß zurück gelegt hatte, wusste ich, wie weit sich das streckt.

Also... Oma ins Auto... zum Marienhospital gefahren... 1/3 Lebensgeschichte (sie wird nächste Woche 90) erzählt bekommen und 1000 "Danke schöns" erhalten. 
Sie wollte sich materiell bedanken... aber dann hätte sie auch mit'm Taxi fahren können. Nix da... ich umgedreht, zurück zur Parkstraße, Ticket hatte ich ja schon.

Beim Aussteigen, liegen mir 20 Cent zu Füßen! Fein! Ich freu mich!

Und überhaupt freu ich mich, weil mir die Aktion mit der Oma gut getan hat!

Meine Therapeutin ruft schon an, ich sage, dass ich gleich da bin.
Insgesamt habe ich 30 Min. Verspätung. Mist!
Ich erzähle ihr die Oma-Geschichte. Sie würde die 30 Minuten dranhängen, aber sie hat leider keine Zeit. Egal! Ich würde es wieder so machen!

Wir sprechen kurz über das "mitgebrachte" Thema:

Wie gelingt es mir, diese Aversion gegen die Tabletteneinnahme umzukehren?

Sich die Dinger schön zu denken ist schwierig. 

Und nun zurück zum Adventskalender:




Heute wache ich auf, habe Schmerzen und mein erster Gedanke ist:
"Gleich muss ich wieder diese Scheiße nehmen!"

Aber dann komm'  ich die Treppe runter und mein Blick fällt auf diesen 



wundervollen Turm von Päckchen!

Und der Inhalt ist phantastisch! 



Ich weiß zwar noch nicht was wirklich alles darin sein wird, denn es gehört ja in meinen Adventskalender! Aber mir kullern die Tränen. Ich bin so geflasht von den schönen Geschenken!








Und als ich meine Tabletten nehme fällt mir ein, wie ich die Aversion gegen die Dinger ändern kann:

Jedesmal wenn ich denke, "Nein! Ich will das nicht!", ändere ich diesen Gedanken in:

"Vielen Dank an alle die jetzt an mich denken und mir Kraft und Energie schicken!"







Und das ist das wundervollste Adventsgeschenk, 
dass IHR ALLE mich macht! 
Vielen, vielen Dank für all Eure mentale Hilfe!

Montag, 30. November 2015

1. Zyklus, 1. Woche

...fast geschafft!

Tatsächlich habe ich heute Abend die erste Woche mit den neuen Medikamenten erreicht.

Tja, was soll ich sagen?
Es ist ein Eierlauf. Einerseits möchte ich niemandem (Betroffenen) Angst machen und andererseits kann und mag ich auch nicht "schummeln". Aber ich versuche, mich so genau und auch vorsichtig genug auszudrücken, wie es mir korrekt erscheint.

Was ich aber auf gar keinen Fall möchte, und deshalb schreibe ich hier auch nicht, ist,

MITLEID 

in irgendeiner Form! Das ist das schlimmste überhaupt!

Anteilnahme, Mitgefühl, damit kann man leben - aber jemandem leid zu tun ist erbärmlich (bezogen auf die Empathieintelligenz des anderen)!

Falls doch so was rüber kommt, gibt es das Phrasenschwein, in das man "Strafgeld" werfen darf!
Wenn ihr mir so meine Wollaffinität finanzieren wollt, gerne, dann dürft ihr auch Phrasendreschen :-)

Na jedenfalls ist es so, dass ich mich auch noch übel erkältet habe.

Von den Chemotabletten bin ich ständig müde, gerade zu erschöpft.

Mein Magen schmerzt, trotz prophylaktischer Tabletten.

Ich schwitze mir die Seele aus dem Leib und zusätzlich bringe ich auch noch 'unfassbar viel Wasser ins Bad'. Soviel kann ich gar nicht trinken! Normalerweise bin ich mit 3-4 Liter Wasser dabei. Im Augenblick bin ich froh wenn ich 2-3 Liter schaffe. Das ist für einige schon eine unfassbare Menge, für mich aber definitiv zuwenig.

Dazu kommen noch ein paar Kleinigkeiten aber die lasse ich mal aus.

Ganz eklig ist meine Abneigung, diese Tablettenflut überhaupt zu nehmen.
Oft sitze ich weinend vor diesem doofen Kästchen  und zwinge mich die ganzen Dinger zu schlucken.


Zwei Fächer für morgens,

zwei Fächer für abends.






Gleich ist es wieder an der Zeit und mir wird schon schlecht bei'm Gedanken daran.

Aber trotz dem ganzen Scheiß, der diese Woche passiert ist, muss ich euch auch berichten, dass ich von EUCH wundervolle Kommentare und Mails und PNs bekommen habe.

Habt ganz ganz viel Dank dafür!
Es tut mir sehr gut, dass so viele Menschen an mich denken und eine Kerze für mich brennen haben.





Vielen, vielen Dank euch allen!
Ob ihr mir nun elektronische Post zukommen lasst oder so richtig echte mit der Post zuschickt
Ob ihr an mich denkt und/oder an mich anruft, mit mir sprecht.
Ich bin euch sehr Dankbar für all das was mir zeigt, wofür es wert ist zu leben!

Eure
              Birgitta









#Brustkrebs
#Chemo



Sonntag, 22. November 2015

Metastasierender Brustkrebs

Lange habe ich überlegt, ob ich das nun Folgende schreiben soll.

Aber „zufällige“ Mails/PNs die ich erhielt, haben mich darin bestärkt es zu tun.

Vielleicht möchte ich es auch ein wenig tun, um mein Verhalten in den letzten Wochen zu erklären.

In dieser Woche bekam ich mehrfach mitgeteilt, dass in meinem Blog gelesen wurde und dass meine Offenheit im Umgang mit der Erkrankung, den Lesern ein bisschen geholfen hat.

Das freut mich so sehr, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen.

Und wenn es nur ein Mensch ist, dem ich etwas Kraft und Hoffnung geben kann, dann hat sich das Schreiben und das „Ausbreiten meiner Seele“ gelohnt!

Na dann erzähl ich euch mal was in den letzten 3 Wochen bei mir passiert ist:

27. Oktober 2015 – alles auf Anfang
Die Kontrolluntersuchung bei meiner Gyn verläuft nicht so prickelnd. Auf dem Ultraschallbild lassen sich neue Knoten in der Achsel erkennen.

29. Oktober – Was ist zu tun?
Mein Onkologe sagt: komplettes Staging, am besten sofort

02. November – Krankenhaus

Leider hat das alles ein beschissenes Ergebnis zur Folge:
Die Hormonbehandlung, die ich die letzten anderthalb Jahre gemacht habe, wirkt nicht mehr.
Mein Brustkrebs ernährt sich nicht mehr von Östrogen und Progesteron!
Dieses Mistvieh ist so sauer darüber, dass ich ihm seine Nahrung weggenommen habe, dass es beschlossen hat, neue Wege zu gehen. Pech für mich!
Jetzt ist der Krebs aggressiver, wächst schneller und teilt sich schneller.
Aber alle Metastasen zählen immer noch zum Brustkrebs!
Meiner“ breitet sich über und im Lymphsystem aus. Es ist nicht gerade wenig Platz den der Mistkerl einnimmt. Die genaueren „Ortsangaben“ lasse ich mal aus.

Die Tumorkonferenz empfiehlt: Xeloda, Avastin und X-Geva
Mein Onkologe meint, das sei eine kluge Wahl.
Ich entscheide mich (zusammen mit Klaus, der mich immer begleitet und unterstützt), mich den Meinungen der Fachleute anzuschließen.

Nun werdet ihr euch sicherlich Fragen, was das alles ist (schaut nach, hab die Links hinterlegt). Kurz und in meinen Worten gesagt:
Xeloda ist eine Chemotherapie, die in Tablettenform vergeben wird.
Avastin soll den Wachstum der degenerativen Zellen verlangsamen, bzw. die „Ernährungswege“ kappen.
Xgeva hält meine Knochen fit und die Knochenmetastasen in Schach.

Die Anwendung:

14 Tage morgens und abends Xeloda – eine Woche Pause
zu Beginn der Tablettenvergabe Avastin als Infusion
Xgeva Spritze im 28 Tage Zyklus

Das ist alles!

Und wie lange das geht?

So lange bis es nicht mehr wirkt!

Super Scheiße!

Ich mag das jetzt gar nicht anders sagen.

Und damit die Infusionen nicht über meine schlechten Venen laufen müssen, war ich nach dem Strickwochenende vom 16.- 19. November im Krankenhaus zur Port Implantation.

So, nun bin ich vorbereitet * lach *

Am 24. November geht’s los. Und ich hab nix dagegen, wenn ihr mir die Daumen drückt.
Ich möchte euch von dieser Therapie berichten, wie es mir damit geht, wie es um mich steht und wenn ich kann, würde ich mich sehr freuen, wenn ich einem anderen Menschen ein wenig Hoffnung geben kann.

Denn was ich aushalte und kann, das kannst DU auch!

Bis die Tage, Eure










#Brustkrebs
#Chemo

Strickwochenende in Baasem

Ach war das schön!

Vom 13. bis 15. November 2015 war ich mit "meinen" Strickmädels ein ganzes Wochenende lang im Strickfieber.


Ausspannen, erholen, mal abschalten, sich mit Freunden umgeben und die Seele baumeln lassen!

Wobei kannst du das am besten tun?

  • Bei deinem Hobby!
  • In gemütlicher Umgebung!
  • Mit Menschen die Du kennst und magst!
  • An einem Ort der Dir Ruhe und Wohlempfinden gibt!
Stricken bis die Nadeln qualmen, spinnen bis das Rad glüht oder einfach nur zuschauen und quatschen, spazieren gehen, erholen, eine Runde im Pool drehen… all das wozu Du Lust hast und wonach dir der Sinn steht ( und was ich {wir} Dir/Euch ermöglichen können)


Das war der Plan, den ich über die Ravelrygruppe ausgerufen hatte. Und siehe da, es kamen tatsächlich 12 Mädels zusammen die mitfahren wollten. 
Leider mussten sich zwei ganz kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen (es war so schade, dass ihr nicht dabei wart) und so sind wir Schlussendlich mit 10 Frauen vor Ort gewesen.

Statt gefunden hat das ganze in Baasem in der Eifel, in einer Familienferienstätte 
Auszug der Internetseite:
  • sind Orte der Begegnung, der Erholung, der Gemeinschaft, der Weiterbildung, der Orientierung, der Entspannung und aktiven Freizeitgestaltung

Und so haben wir das auch gemacht!
Wir haben einander neu und/oder besser kennengelernt, jede hat das getan wozu ihr gerade der Sinn stand, wir waren ganz viel zusammen, haben uns in Fair Isle Technik weitergebildet,haben Herausforderungen angenommen, haben uns im Haus orientiert :-), konnten schwimmen, Spazieren gehen und zählten auch den Mittagsschlaf zur aktiven Freizeitgestaltung.




Im nächsten Jahr wird es diese Veranstaltung wieder geben. Ein Termin dafür steht schon fest. Und das ist der 

18. bis 20. März 2016
14 Plätze sind bereits vergeben! Ein Zimmer steht noch zur Verfügung.




Wir hatten viel Spaß, haben von- und miteinander gelacht und gelernt. Wir haben gehäkelt, gestrickt, gesponnen, gelesen und uns einfach gut unterhalten.

Ich möchte mich bei allen Teilnehmerinnen dafür bedanken, dass ihr zu all dem beigetragen habt!
Und vielen, vielen Dank noch mal für den "Gutschein" und das Lob. Danke Euch!

Dienstag, 10. November 2015

Das Glücksprinzip


Original Buchtitel: Pay it Forward von Catherine Ryan Hyde

Wenn einem ein wildfremder Mann einen brandneuen Jaguar schenkt, muss doch etwas faul sein an der Sache.

Daran zweifelt der Journalist Chandler keine Sekunde und folgt einer geheimnisvollen Spur von guten Taten bis nach Las Vegas. Hier versucht der kleine Trevor mit einem einfachen Plan die Welt zu verändern. Im Rahmen eines Schulprojektes für seinen Lehrer Mr. Simonet (Kevin Spacey) hat er folgende These aufgestellt:
Wenn jeder Mensch drei anderen in einer Notlage hilft und diese wiederum drei weitere unterstützen, dann müsste die Welt doch ein ganzes Stück besser werden. So macht sich Trevor gleich daran seine Theorie in die Tat umzusetzen: Angefangen bei einem Junkie, den er bei sich zu Hause in der Garage einquartiert, bis hin zu seiner Mutter (Helen Hunt), die er nur zu gern mit Mr. Simonet verkuppeln möchte...






Der Film berührt und macht nachdenklich. Was wäre tatsächlich wenn.... ?
Was wäre, wenn ich jemanden wüsste der sich in einer Notlage befindet und dem ich helfen kann. Vielleicht fällt einem so ad hoc niemand im Freundeskreis ein.
Aber lasst uns doch mal über den Tellerrand schauen.
Ganz aktuell, dass Flüchtlingsheim in der Nachbarschaft. Mittlerweile überall zu finden.
Oder jetzt, so kurz bevor es richtig kalt wird, ein Obdachloser in unserer Stadt. Vielleicht hat man auch einen Menschen in der Nachbarschaft leben, von dem man weiß, dass er Unterstützung braucht. Zum Beispiel die "Oma" beim Einkaufen. 

Es gibt hunderte von Möglichkeiten zu helfen und Gutes zu tun. 

Lasst uns einfach anfangen und nicht fragen: „Gibt es das denn wirklich?“


In diesem Sinne wünsche ich Euch eine schöne vorweihnachtliche Zeit!

Freitag, 16. Oktober 2015

Hamlet goes ntlive


Live Übertragung des London National Theatre, gesehen im CineStar Düsseldorf


Eine Rezension von Klaus Thiel-Klenner



Aaaaaaaaalso.... ich hatte mir nicht zuviel versprochen „smile“-Emoticon
Grandioser Theaterabend im Kino mit echter Live-Atmosphäre - die Huster aus dem Londoner Publikum im Surround-Sound inklusive „grin“-Emoticon 


Benedict Cumberbatch war phantastisch, mit sehr viel Energie, Emotionen und Humor, eine Tour de Force, wie erwartet (erhofft) viele kleine schauspielerische Entscheidungen, die sogar mich überraschen konnten (und ich habe mich mit diesem Text jahrelang beschäftigt, ihn übersetzt, interpretiert, inszeniert, gespielt, aus dem Kontext gerissen und wieder zusammengefügt: das heißt also was „wink“-Emoticon „wink“-Emotico



Bravo in diesem Zusammenhang auch an die Regie-Leistung von Lyndsey Turner: gute Striche, gute Choreographie und Raum-Komposition, gelungene Schauspielerführung und viele kleine und große gelungene Regie-Einfälle, die nicht nur einen kurzweiligen, sondern einen großartigen Theaterabend bescherten und das Stück sicher vielen näher bringen konnten . „like“-Emoticon

Ein wunderbares Ensemble in bester Spiellaune, das sie da versammelt hatte „smile“-Emoticon Polonius (Tony Award winner Jim Norton), der - bei Gott - gar keine Kunst (ge)brauchte, ein feuriger Laertes (Kobna Holdbrook-Smith) und angenehm ausgewogene, nicht zu trottelige Rosencrantz & Guildenstern (Matthew Steer & Rudi Dharmalingam), Leo Bill, der mit seinem Rucksack und den Tattoos einen sehr warmherzigen, Vertrauen austrahlenden Horatio gab und Anastasia Hille, die in ihrer Rolle als Königin Gertrude aufging.


Einfach toll auch Karl Johnson als Totengräber und vorher schon als Geist von Hamlets Vater. Besonders beeindruckend aber war Siân Brooke als Ophelia, die aus ihrer Rolle das Optimum heraus holte, mit sehr eigener Körpersprache und Gestik und famoser Sprachbehandlung (plus guter Singstimme): eine absolut großartige Ophelia.


Von Ciarán Hinds als Claudius hatte ich mir etwas mehr erwartet, aber er war natürlich trotzdem gut (jemand von seinem Kaliber ist auch dann immer noch klasse, auch wenn Luft nach oben ist, ähnlich wie Bayern München, wenn sie auswärts in der CL nur Unentschieden spielen oder so „wink“-Emoticon  Also, spätestens als er böse wurde, wurde es so richtig mulmig (und das mit kleinen Mitteln)
„like“-Emoticon


FAZIT: phantastisch 
Die Zeit verging im Flug, großartige Inszenierung vom vielleicht besten Theaterstück aller Zeiten mit einem großartigen Ensemble und einem grandiosen Titelhelden  und von dem genialen Bühnenbild von Es Devlin habe ich noch gar nicht gesprochen „wink“-Emoticon
 



Wundervolle Bilder und Videos dazu findet Ihr auf der offizielle Seite!


Sonntag, 27. September 2015

Charity

So viel wird derzeit wieder über Wohltätigkeit gesprochen, dass man davon schon ganz gernervt ist. 
In der Post eine Spendenaufforderung nach der anderen. Und keine Bange, es werden noch mehr, denn in ein paar Wochen ist ja schon Weihnachten.

Da überlegt man sich, wem kann man denn wirklich und wie helfen.

Zwei Aktionen möchte ich Euch vorstellen, an denen auch mein Herz ein wenig hängt und die ich hiermit auch gerne Unterstützen möchte.

Anja aus Frankfurt am Main habe ich vor kurzem beim #yarncamp kennen gelernt. Sie engagiert sich,  zusammen mit "Help the homeless", für Obdachlose in Frankfurt. 


Anja: "Ich möchte auf diesem Weg ganz viele Helfer finden, die sich bereit erklären entweder eine Mütze, einen Schal, Handschuhe oder Strümpfe (oder gerne auch mehr) zu stricken oder zu häkeln, die dann an Obdachlose hier in Frankfurt verteilt werden sollen. Es kommt die kalte Jahreszeit und wir alle können einen kleinen Beitrag leisten um diesen Menschen ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern. Bitte unterstützt mich bei dieser Aktion. Ihr könnt die Sachen bei mir abgeben, mir zusenden oder mit mir gemeinsam bei der Organisation "Help the homeless" abgeben. Vielen Dank "

Die Aktion finde ich toll und unterstütze gerne mit ein paar Mützen, Stulpen und Schals!



Die andere Aktion die mir am Herzen liegt, ist eine "Handarbeitsgruppe für Flüchtlinge in Lövenich bei Erkelenz"
Marion, aus meiner Aachener Strickgruppe wohnt in der Nähe und hat vor 2 Wochen damit begonnen. Hier ein kleiner Bericht über das erste Mal:


Marion: "Also, das Haus ist in Lövenich bei Erkelenz, hinter einem Bauernhof. Dort leben 75 Menschen und es nennt sich “Familienhaus”, weil eben ganze Familien dort leben. Die Menschen sind dort nach der Erstaufnahme gelandet und sollen “erst einmal” “bis auf weiteres” dort bleiben.
Ich bin Menschen begegnet aus dem Irak, aus Syrien und aus Albanien.
Erst einmal hatte ich dort Spenden gebracht, was so gebraucht wurde. Der Heimleiter erzählte mir, dass viele Helfer sich anbieten um Kinder zu betreuen oder um Fußball zu spielen, aber das für die Frauen nichts gemacht wird. Und da haben wir dann vereinbart, dass ich mit Wolle und Nadeln zum Handarbeiten komme.
Ich habe halt geguckt, was ich zu entbehren kann und ich bin mit Stricknadeln, Häkelnadeln und Wolle letzten Freitag hingefahren.
Wir waren 6 Frauen und 3 Kinder, die zusammen saßen. Einige konnten handarbeiten, andere nicht.
Eine Frau aus Albanien hat sich wie eine Schneekönigin gefreut, als ich eine Häkelnadel aus der Tasche zog. Sie hat direkt losgelegt. Ihre Tochter machte mir klar, dass ihre Mutter schon riesige Blattmuster-Kunst-Häkel-Deckchen gemacht hat. So dünnes Garn hatte ich natürlich nicht. Aber sie war froh, ein bisschen häkeln zu können.
Eine schwangere Frau aus dem Irak konnte gar nichts. Sie will aber für das Baby stricken. Wir haben erst mal ein Probeläppchen geübt und jetzt kann sie rechte und linke Maschen. Und das deutsche Wort “LAAAAAAAANGSAAAAAAAAAAAM!”.
Ein Junge von circa 14 Jahren hat das stricken wahnsinnig schnell begriffen. Ich habe es nur einmal erklärt und er hat ein ganzes Läppchen gestrickt.
In dem Haus ist es nicht schön. Es riecht überall nach Pipi, die Möbel sind sichtbar vom Sperrmüll und die Tapete kommt stellenweise von den Wänden. Es ist nicht heimelig. Security ist auch da. Draußen und drinnen. Sie haben mir auch eine Stunde beim Handarbeiten zugesehen. Danach wurde ich wohl als langweilig und ungefährlich eingestuft.

Ich fahre jetzt wohl jeden Freitag zum Handarbeiten hin. 
Also, was wir brauchen ist

  • Wolle (alle Stärken, auch Reste, Einzelknäuel z.B. für eine Patchworkdecke) 
  • Nadeln (Strick / Häkel) 
  • Zubehör (Schere, Maßband, Stopfnadeln etc.) 
Wir sitzen dann ca. 2 Stunden zusammen und es ist friedlich.
Heute, als ich die Äpfel brachte, hat Esmeralda (die häkeln kann) mir bedeutet, dass sie ein Deckchen fertig hat. Es ist eine Kleinigkeit im Vergleich zu dem Elend, aber es ist das, was ich tun kann.
Vielen Dank für jede Unterstützung!"





Lange Rede, kurzer Sinn: 
Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn sich über diesen Weg weitere Spender finden lassen würden.

Bitte kontaktiert mich über Facebook  oder Ravelry oder über das Kontaktformular hier auf der Seite. 

Vielen Dank!







Donnerstag, 17. September 2015

Willma reist nach Regensburg



Guten Tag!

Heute darf ich, Willma Wuschel, (berühmtes Reiseschaf) mich auch mal zu Wort melden. 
Es hat ja nun lange genug gedauert, bis ich dazu komme. Aber nun möchte ich Euch meine Eindrücke von Regensburg und dem Wollfest schreiben.

Zuerst einmal sind wir ganz lange Auto gefahren. Während einer Pause haben sie mich dann mit an die frische Luft genommen. Weil Birgitta gucken wollte, haben sie mich mit zu so einem Bau an der Raststätte genommen. Da war so ein Kreuz obendrauf und ganz viele bunte Fenster hatte das. Sah voll schön aus. Davor stand diese Holzfigur. Ziemlich beeindruckend. Und da der Mann ein Kind mit einer Kugel auf der Schulter hat, habe ich gedacht, dass ich perfekt auf die andere Schulter passe. 



In Regensburg angekommen habe ich erstmal gecheckt ob ich hier auch gemütlich sitzen kann. ☺Yepp.. geht!




Dann sind wir in die Stadt gegangen. Dort waren wir zum Essen verabredet.



Zuerst habe ich versucht, etwas von dem Wein abzubekommen, den K. trinkt aber sie hat mich total festgehalten und ich kam einfach nicht dran :-(  Auch meine sonst so super Hüponose hat nicht geholfen.


Aber dann, dann habe ich den Mädels meine Zaubertricks gezeigt und unter anderem wie gut ich hüponotisieren kann. Hier guck, die eine, die V. ist schon fast total weggetreten und die K. guckt ganz ungläubig. Nur die Tochter, die konnte ich gar nicht beeindrucken, die hat einfach weiter gegessen.


Rund herum war es ein schöner Tag. Ganz schön anstrengend aber voll schön!

Samstag waren wir dann auf diesem Wollfest.
Da gab es auch noch ganz viele andere Schafe. Aber vor lauter Wolle und Mädels kam man gar nicht zum Bilder machen. Und ganz ehrlich mal... ich bin ja schon so berühmt.... diese HaschTag #WillmaWuschel Sache... die tut ja ihr übriges dazu.







Sonntags bin ich dann mit Frau N. aus G. wieder zurück gefahren und habe Birgitta alleine gelassen.
Die hat das aber ganz gut überstanden und sich wohl auch ohne mich amüsiert. *kopfschüttel*
Naja.. aus den Augen aus dem Sinn sag ich da nur *Schafnaserümpf*

Bei Frau N. aus G. war es aber auch total schön und sie hat mich am Sonntag darauf mit zum bunten Schaf genommen. Wo es ja gar keine bunten Schafe gab... Komische Menschenwelt...

Nun schau ich mal, wo mich mein nächstes Abenteuer hin treibt.
Gehabt Euch wohl, bleibt mir gesonnen und mümmelt mir nicht alles Grün weg!

Mäh! Mäh! Mäh!













#WillmaWuschel #Wollfest #Regensburg

Wollfest Regensburg



Das 7. German Raveler Meeting mit Wollfest fand in diesem Jahr im wunderschönen Regensburg statt. Mit Frau N. aus G. machte ich mich am Freitag auf den Weg. Ganz schön weit wech ist dieses Regensburg... Aber was nimmt man nicht alles auf sich :-)

Angekommen, Zimmer erobert und gleich ging es auch schon wieder weiter.
Für 18 Uhr hatte ich eine Stadtführung gebucht. Leider ist diese wegen einem Missverständnis nicht durchgeführt worden. (Rückerstattung ging am Samstag am Infostand total unkompliziert!)Statt dessen bin ich über die Steinerne Brücke in Richtung Stadtamhof weil dort eine Essensverabredung auf mich wartete. Auf dem Weg "stolperte" ich über Natures Luxury. Die unten noch auf dem Platz stehenden Mädels haben uns gar nicht erkannt oben auf der Brücke, bis Danica's Mann den Hund hoch gehalten hat. Leider war ich da nicht schnell genug mit fotografieren.



Am Samstag war dann der große Tag. Aber da es nicht mein erstes Wollfest war, wusste ich aus den vergangenen Jahren, dass es mega voll sein wird, wenn sich die Türen öffnen. So habe ich mir Zeit gelassen und war dann pünktlich zum Mittagessen vor Ort. Im Vorfeld schon geordert und bezahlt, erhielt ich mein leckeres Essen und habe mich zu Mädels dazugesetzt. Frau kommt ja sofort ins Quatschen und so wurde über dies und jenes gesprochen und hauptsächlich über Fair Isle... und zwar deshalb...

--->


Ein wunderschönes Tuch!
Leider habe ich den Namen der Strickerin vergessen.


Danach besuchte ich den Workshop von Nicolor zum Thema: Strickshooting.
Und ich hab in den anderthalb Stunden super viel gelernt und erklärt bekommen. Seit dem ist die Automatik Einstellung raus und ich stelle selber ein :-) Vielen Dank an Nicola Susen und an die anderen Teilnehmer/innen!

Die Bilder zeigen einen Test mit Reflektor 



So, ja und dann hatte ich Zeit zum gucken. Es waren so viele Stände und tolle Wolle, ich war teilweise echt überfordert damit. Wahrscheinlich habe ich deshalb auch nicht ganz so viele Bilder gemacht.



Der Spendenstand von Kerstin.
Über die beiden Tage verteilt, kamen sage und schreibe 1.201€ für den guten Zweck zusammen. Der Erlös geht an Sternschnuppe e.V.. Herzlichen Glückwunsch!


Am Sonntag ging's dann weiter. Diesmal war ich allerdings früh da, weil ich selber einen offenen Workshop abgehalten hatte. Thema: Fair Isle
Leider gibt es dazu von mir kein Foto, denn ich war ja schließlich mit erklären beschäftigt.
Es hat mir super viel Spaß gemacht und das Feedback war auch positiv. Vielen Dank an die Teilnehmerinnen und ich hoffe, dass ihr etwas mitnehmen konntet.

Danach hatte ich ein kleines Shooting, in dem ich direkt die Kenntnisse des Vortages einbringen konnte. Vielen Dank Chrissy.





Dann habe ich die Schule noch ein wenig durchstreift und bin dabei u.a. über Karin "gestolpert", die ich bereits am Freitag beim Italiener getroffen habe. Sie trug ihr Tuch "Speculum" (SPECULUM, lat. für Spiegelung, ist ein großes Tuch mit acht Ecken.) Und ich sage Euch, dass ist echt ne Wucht. 




Dann war mein Sonntag auf dem Wollfest schon fast vorüber. Diese schöne Fair Isle Jacke ist mir noch vor die Linse gekommen

 und ganz am Ende habe ich noch meine Einkäufe gewickelt/wickeln lassen
Vielen Dank, dass Du das angeboten hast Annette von Knittybitty


 Mein persönliches Resümee:
- tolle Location
- super Orga
- große Wollauswahl
- kompetente, freundliche  Händler
- super gelaunte Stricker/innen

Vielen Dank und im nächsten Jahr sieht man sich vielleicht 































#Wollfest
#WillmaWuschel
#Regensburg